Um es gleich vorwegzunehmen: Ich war nicht auf besagtem Flug. Und ehrlich gesagt, bin ich nicht traurig darüber...
Hier der Originalbericht aus dem Independent:
Passenger fight that triggered a hijacking alert.
A British man was arrested yesterday after a passenger jet was diverted to Stansted Airport under RAF escort, police confirmed last night.
The Etihad aircraft was travelling from Abu Dhabi to London Heathrow but was diverted when a passenger began making threats. Two RAF jets were scrambled to accompany the aircraft as it landed just before noon.
A 37-year-old British national was arrested on arrival. "The pilot reported a passenger causing disruption and making threats," said Essex Police.
Stansted is the capital's pre-designated airport to deal with instances of hijacking and hostage-taking. The scrambling of RAF jets allows for a plane to be shot down if it is feared that it might be used as a flying bomb. The first inkling that we, its passengers, had that this was out of the norm was when our aircraft broke through the clouds and someone shouted: "Hey, that's not Heathrow, that's Stansted."
Groans filled the cabin; these soon turned into gulps. On landing, the roar of a second jet zoomed close overhead. Then the fire engines and police cars appeared on the tarmac. We later discovered we had been "escorted" in by two fighter jets. By then, we had endured five hours of intrigue and drama and no little amount of angst.
The 8.25am from Abu Dhabi had seemed the most routine of flights. We were due to land 30 minutes before schedule and the journey was almost turbulence-free. Then came the diversion and, as we taxied into the remote part of Stansted, flanked by those emergency vehicles, the doubts began. "Wasn't it to this corner where the hijackers of a few years ago were ushered?" a fellow traveller whispered.
The first announcement came. "As you may have noticed, we are not at Heathrow," was the chief steward's opening gambit. "There is a security issue, but everything is under control. Please be seated and await further information from the captain." The next thing we heard was the captain telling the crew to open the doors. Until then the staff were deadpan, bearing expressions which did nothing to reassure. They ignored the help-button calls made by passengers worried about connections, and ignored a mother with a screaming young child.
But then they started to move and very soon every head had swivelled around to peer down the aisle. Through the back doors, policemen had appeared and swooped on their target - a white British man.
Is it racist to report that the colour of his skin spread relief through the cabins? The captain spoke on the Tannoy. "A passenger made threats against Etihad," he said. "The police removed him." The fears of terrorism lifted. At one stage, non-uniformed officials moved up the cabin to find the hand luggage of a Middle-Eastern-looking gentleman.
Apparently, the apprehended man had had a row with him and those nearby said he accused the other man of planting a bomb. A passenger said the detainee was breathing hurriedly. "I told a stewardess I thought he may having a heart attack," he said. A stewardess talked to the man; maybe this was when the threat was made. The captain said the authorities on the ground had made "a threat assessment" - cue the fighter jets. A chap with an iPhone was the first to alert us to their intervention. News agencies had picked up the story.
A lady in her 50s who used to be a stewardess rolled her eyes. "In the old days we would never have made all that palaver," she said. "We'd have said 'there, there', sat with him, and handed him to the police at Heathrow."
Tuesday, January 25, 2011
Thursday, January 20, 2011
Mussafah
Etwas ausserhalb der eigentlichen Stadt, ennet der Insel, liegt Mussafah, das Industrie-Mekka von Abu Dhabi. Ein Kleinod der Individualhandwerkerkunst, wie ich es selten erlebt habe. In Mussafah kreuzen sich die Wege der Suchenden mit jenen der bescheidenen, stillen Anbieter. Es gibt nichts was es nicht gibt.
Bereits seit Tagen habe ich mir vorgenommen, meinen Volvo einer gründlichen Innenreinigung zu unterziehen. In Ermangelung von Zeit, Knowhow und geignetem Instrumentarium natürlich nicht selber. In Mussafah soll es ausgezeichnete Adressen dafür geben. Und günstig obendrein. Da passen mir Linda’s Fahrversuche bestens ins Konzept. Die Zweitgeborene, die mir eben noch vom Wickeltisch entgegengelächelt hat, schlängelt sich in diesen Wochen allabendlich durch Slalom-Cones auf dem Gelände der Emirates Driving Company in Mussafah. Die Theorie hat sie innerhalb einer Woche hinter sich gebracht, und auch bei den praktischen Versuchen gibt sie Vollgas. Mittlerweile hat sie den Fahrsimulator erfolgreich absolviert. Der Prüfungstermin rückt in greifbare Nähe.
Nachdem ich also die Tochter für die Doppelstunde beim Fahrgelände abgesetzt habe, fahre ich meinen Volvo auf direktem Weg zum Auto-Reinigungsinstitut. Der Verkehr läuft schleppend, die Strassenbeläge sind löchrig und staubig. Es ist bereits dunkel als ich mein Ziel erreiche. Das grelle Scheinwerferlicht entblösst emsiges Treiben auf einem engen, mit Autos überstellten, Vorplatz.
Kübel, Lappen, diverse Putzmittel in Flaschen, Dosen und Tuben bestärken mich in der Hoffnung, dass den schwarzen Striemen auf meinen Ledersitzen bald der Garaus gemacht wird. Nach kurzem Feilschen um den Preis (zwischen 300 und 500AED, wir einigen uns auf 300 AED plus grosszügiges Trinkgeld falls die Qualität der Arbeit stimmt...) lasse ich den Wagen stehen und schlendere der geschäftigen Industriestrasse entlang Richtung unbekannt. Es ist noch zu früh, ein Taxi zu schnappen und Linda abzuholen. Mein Weg führt vorbei an blockierten Einfahrten und Werkstätten. An Zigaretten rauchenden und Tee trinkenden Gestalten mit finsteren Blicken. Es ist kurz vor 20 Uhr. In den schummrigen Buden klimpern Werkzeug und Kaffeelöffel. Die Arbeit läuft gemächlich. Schmunzelnd studiere ich die grossbuchstabigen Namensschilder über den Eingangstoren: Da reihen sich Elektronikshops an Schreinerbuden und Auspuff-Werkstätten. Dazwischen ein Hairdresser, gleich nebenan eine Tafel, die Upholstery für Autositze anbietet. Banken, Autoersatzteile und Grocery-Stores mit ihren unverkennbaren Plastikvorhängen am Eingang wechseln sich in beliebiger Reihenfolge ab. An einer Kreuzung prangt ein Schild mit der Aufschrift Al Sultan Recovery. Ich frage mich, was der gute Sultan wohl wiederherstellen will: Motoren, Kaffeemaschinen, Staubsauger, Computer?
Die Szenerie wird vorwiegend von Pakistani beherrscht. Auf den Strassen dominieren schwere Lastwagen, die scheppernd ihre Anhänger durch die Roundabouts zirkeln. Dazwischen offene Pick-Ups, alte und weniger alte PW’s und natürlich Taxis.
An einer Ecke leuchtet ein Schild mit der Aufschrift Ghazna Bakery. Hinter dem offenen Fenster kniet der Bäcker und klatscht den Teig gegen einen flachen Stein. Obwohl wir zuhause bereits gegessen haben, kann ich mich dieser Verlockung nicht entziehen. „Kam fulus wahid chubs?“ frage ich. Der Pakistani entgegnet grinsend: „Wahid dirham“. Ein Dirham für ein ofenfrisches Fladenbrot. Der Handel ist schnell getätigt, das warme Brot mundet herrlich. Und verleiht mir Energie für den nächsten Kilometer durch den Jahrmarkt dieser Lebenskünstler.
Bereits seit Tagen habe ich mir vorgenommen, meinen Volvo einer gründlichen Innenreinigung zu unterziehen. In Ermangelung von Zeit, Knowhow und geignetem Instrumentarium natürlich nicht selber. In Mussafah soll es ausgezeichnete Adressen dafür geben. Und günstig obendrein. Da passen mir Linda’s Fahrversuche bestens ins Konzept. Die Zweitgeborene, die mir eben noch vom Wickeltisch entgegengelächelt hat, schlängelt sich in diesen Wochen allabendlich durch Slalom-Cones auf dem Gelände der Emirates Driving Company in Mussafah. Die Theorie hat sie innerhalb einer Woche hinter sich gebracht, und auch bei den praktischen Versuchen gibt sie Vollgas. Mittlerweile hat sie den Fahrsimulator erfolgreich absolviert. Der Prüfungstermin rückt in greifbare Nähe.
Nachdem ich also die Tochter für die Doppelstunde beim Fahrgelände abgesetzt habe, fahre ich meinen Volvo auf direktem Weg zum Auto-Reinigungsinstitut. Der Verkehr läuft schleppend, die Strassenbeläge sind löchrig und staubig. Es ist bereits dunkel als ich mein Ziel erreiche. Das grelle Scheinwerferlicht entblösst emsiges Treiben auf einem engen, mit Autos überstellten, Vorplatz.
Kübel, Lappen, diverse Putzmittel in Flaschen, Dosen und Tuben bestärken mich in der Hoffnung, dass den schwarzen Striemen auf meinen Ledersitzen bald der Garaus gemacht wird. Nach kurzem Feilschen um den Preis (zwischen 300 und 500AED, wir einigen uns auf 300 AED plus grosszügiges Trinkgeld falls die Qualität der Arbeit stimmt...) lasse ich den Wagen stehen und schlendere der geschäftigen Industriestrasse entlang Richtung unbekannt. Es ist noch zu früh, ein Taxi zu schnappen und Linda abzuholen. Mein Weg führt vorbei an blockierten Einfahrten und Werkstätten. An Zigaretten rauchenden und Tee trinkenden Gestalten mit finsteren Blicken. Es ist kurz vor 20 Uhr. In den schummrigen Buden klimpern Werkzeug und Kaffeelöffel. Die Arbeit läuft gemächlich. Schmunzelnd studiere ich die grossbuchstabigen Namensschilder über den Eingangstoren: Da reihen sich Elektronikshops an Schreinerbuden und Auspuff-Werkstätten. Dazwischen ein Hairdresser, gleich nebenan eine Tafel, die Upholstery für Autositze anbietet. Banken, Autoersatzteile und Grocery-Stores mit ihren unverkennbaren Plastikvorhängen am Eingang wechseln sich in beliebiger Reihenfolge ab. An einer Kreuzung prangt ein Schild mit der Aufschrift Al Sultan Recovery. Ich frage mich, was der gute Sultan wohl wiederherstellen will: Motoren, Kaffeemaschinen, Staubsauger, Computer?
Die Szenerie wird vorwiegend von Pakistani beherrscht. Auf den Strassen dominieren schwere Lastwagen, die scheppernd ihre Anhänger durch die Roundabouts zirkeln. Dazwischen offene Pick-Ups, alte und weniger alte PW’s und natürlich Taxis.
An einer Ecke leuchtet ein Schild mit der Aufschrift Ghazna Bakery. Hinter dem offenen Fenster kniet der Bäcker und klatscht den Teig gegen einen flachen Stein. Obwohl wir zuhause bereits gegessen haben, kann ich mich dieser Verlockung nicht entziehen. „Kam fulus wahid chubs?“ frage ich. Der Pakistani entgegnet grinsend: „Wahid dirham“. Ein Dirham für ein ofenfrisches Fladenbrot. Der Handel ist schnell getätigt, das warme Brot mundet herrlich. Und verleiht mir Energie für den nächsten Kilometer durch den Jahrmarkt dieser Lebenskünstler.
Tuesday, January 11, 2011
Emergency Room
Der Anruf kommt heute Nachmittag kurz nach 15 Uhr. Das Display zeigt Franziskas Nummer, am anderen Ende höre ich Lindas Stimme. Sie wären auf dem Weg in die Notfallabteilung. Nina könne weder richtig sitzen noch gehen. Mit dem Rollstuhl wurde sie vom Krankenzimmer der Schule ins Auto gefahren. Im Moment liegt sie flach auf dem Rücksitz des Prado. Nach wie vor mit starken Schmerzen.
Der Rücken war schon immer ihre schwache Stelle. Seit frühester Kindheit. Mal gings besser, mal schlechter. In den letzten Monaten, mit dem intensiven Volleyballtraining, nahmen die Schmerzen wieder zu. Ein Arztbesuch war unumgänglich. Im Röntgenbild manifestierten sich leichte Abweichungen im Bereich der Lendenwirbel, allerdings nicht in alarmierendem Ausmass.
Der Arzt verordnete Physiotherapie, was deutliche Linderung verschaffte. Trotz entsprechender Empfehlung der behandelnden Physiotherapeutin war Nina aber nicht gewillt, auf ihre vier wöchentlichen Volleyballtrainings zu verzichten. Im Gegenteil; Nach dem Saisonende meldete sie sich umgehend für die Try Outs ins Soccerteam. Zwar war ihr in diesem Fall sportlicher Erfolg beschieden, letztlich aber auf Kosten des Wohlbefindens.
Gestern Abend, nach Tanzstunde und Fussballspiel, klagte sie wieder über Schmerzen. Heute Mittag in der Schule, genügte ein kurzer Sprint in der Pause, gefolgt von einem brüsken Stopp, um ihr ein imaginäres Messer in den Lendenbereich zu rammen. Mit dem Resultat, dass Nina im Zimmer der Schul-Nurse landete. Von Schmerzen gepeinigt, die ausser der Rückenlage nicht viel zuliessen.
Eine Stunde später wird sie auf einer Trage in den Emergency Room des Sheikh Khalifa Medical Centers gefahren. Ich packe meine sieben Sachen im Büro zusammen und mache mich ebenfalls auf den Weg in die Klinik. Dort herrscht Hochbetrieb. Die Patienten warten in kleinen, nebeneinander liegenden Behandlungsräumen. Hinter gezogenen Vorhängen. Nina und Franziska finde ich im Abteil 27.
Der Zufall will es, dass ich die behandelnde kanadische Ärztin kenne. Ihr Mann, ebenfalls ein Arzt, hat mit Tim Eishockey gespielt. Auch waren wir schon auf einem gemeinsamen Bootsausflug auf Abu Dhabis Wassern. Die Welt ist zwar klein, aber trotzdem immer wieder erstaunlich zufällig.
Nina wird untersucht, lässt sich tapfer die Infusionsnadel setzen. Ganz nebenbei stelle ich fest, dass ihre Blutdruckwerte besser sind als die meinigen. Drei ml Morphium sollen die starken Schmerzen betäuben. Nach vier Stunden darf sie nach Hause. Das Gehen fällt ihr nach wie vor schwer. Der Rollstuhl macht die Sache ein bisschen erträglicher.
Jetzt sind vorerst zwei Tage Ruhe angesagt, ausserdem warten wir auf ein Aufgebot fürs MRI. Dann schauen wir weiter.
Die Fussballschuhe muss sie wohl für einige Wochen an den Nagel hängen.
Der Rücken war schon immer ihre schwache Stelle. Seit frühester Kindheit. Mal gings besser, mal schlechter. In den letzten Monaten, mit dem intensiven Volleyballtraining, nahmen die Schmerzen wieder zu. Ein Arztbesuch war unumgänglich. Im Röntgenbild manifestierten sich leichte Abweichungen im Bereich der Lendenwirbel, allerdings nicht in alarmierendem Ausmass.
Der Arzt verordnete Physiotherapie, was deutliche Linderung verschaffte. Trotz entsprechender Empfehlung der behandelnden Physiotherapeutin war Nina aber nicht gewillt, auf ihre vier wöchentlichen Volleyballtrainings zu verzichten. Im Gegenteil; Nach dem Saisonende meldete sie sich umgehend für die Try Outs ins Soccerteam. Zwar war ihr in diesem Fall sportlicher Erfolg beschieden, letztlich aber auf Kosten des Wohlbefindens.
Gestern Abend, nach Tanzstunde und Fussballspiel, klagte sie wieder über Schmerzen. Heute Mittag in der Schule, genügte ein kurzer Sprint in der Pause, gefolgt von einem brüsken Stopp, um ihr ein imaginäres Messer in den Lendenbereich zu rammen. Mit dem Resultat, dass Nina im Zimmer der Schul-Nurse landete. Von Schmerzen gepeinigt, die ausser der Rückenlage nicht viel zuliessen.
Eine Stunde später wird sie auf einer Trage in den Emergency Room des Sheikh Khalifa Medical Centers gefahren. Ich packe meine sieben Sachen im Büro zusammen und mache mich ebenfalls auf den Weg in die Klinik. Dort herrscht Hochbetrieb. Die Patienten warten in kleinen, nebeneinander liegenden Behandlungsräumen. Hinter gezogenen Vorhängen. Nina und Franziska finde ich im Abteil 27.
Der Zufall will es, dass ich die behandelnde kanadische Ärztin kenne. Ihr Mann, ebenfalls ein Arzt, hat mit Tim Eishockey gespielt. Auch waren wir schon auf einem gemeinsamen Bootsausflug auf Abu Dhabis Wassern. Die Welt ist zwar klein, aber trotzdem immer wieder erstaunlich zufällig.
Nina wird untersucht, lässt sich tapfer die Infusionsnadel setzen. Ganz nebenbei stelle ich fest, dass ihre Blutdruckwerte besser sind als die meinigen. Drei ml Morphium sollen die starken Schmerzen betäuben. Nach vier Stunden darf sie nach Hause. Das Gehen fällt ihr nach wie vor schwer. Der Rollstuhl macht die Sache ein bisschen erträglicher.
Jetzt sind vorerst zwei Tage Ruhe angesagt, ausserdem warten wir auf ein Aufgebot fürs MRI. Dann schauen wir weiter.
Die Fussballschuhe muss sie wohl für einige Wochen an den Nagel hängen.
Saturday, January 08, 2011
Extreme testing
Spannend anzuschauen aber keinesfalls zu empfehlen für nff's erste Missionen im Upgrading (dafür weist du jetzt endlich, was VMU bedeutet...) oder Flüge im täglichen Streckeneinsatz.
Und ganz nebenbei wird einmal mehr klar: Gegen den 747 ist kein A380-Kraut gewachsen. Zumindest nicht optisch!
Wer möchte da nicht Freighter-Pilot sein! Mit dem weiteren Vorteil, dass man sich die Passagier-Ansagen bei Verspätung sparen kann. Und keine Menschenseele reklamiert...
Und ganz nebenbei wird einmal mehr klar: Gegen den 747 ist kein A380-Kraut gewachsen. Zumindest nicht optisch!
Wer möchte da nicht Freighter-Pilot sein! Mit dem weiteren Vorteil, dass man sich die Passagier-Ansagen bei Verspätung sparen kann. Und keine Menschenseele reklamiert...
Tuesday, January 04, 2011
Schweizer Wettermacher
Der Vorteil meiner Bürotätigkeit besteht unter anderem darin, dass ich ab und zu einen verstohlenen Blick in eine online Zeitungsseite werfen kann. Natürlich nur, wenn mir die betriebsinternen grossen Brüder (Big Brothers) nicht gerade über die Schultern schauen, und einen kurzen Websurf zulassen.
Heute bin ich auf einen interessanten Artikel in arabianbusiness.com gestossen. Lesenswert nicht nur wegen seiner aussergewöhnlichen Thematik, sondern auch, weil einige meiner Landsleute im wahrsten Sinne des Wortes ihre Hände im Spiel hatten und sich als erfolgreiche Wettermacher betätigten.
Im entsprechenden Artikel dreht sich alles um Regen und Sturm. Nicht im Wasserglas, sondern in der Wüste. Wissenschaftler der Schweizer Firma Meteo Systems International haben in den Monaten Juli und August des vergangenen Jahres, im Auftrag der Regierung von Abu Dhabi über 50 Gewitterstürme in Al Ain produziert. Dies geschah im Rahmen eines geheimen, elf Millionen US-Dollar teuren und vom Landesregenten Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan bewilligten, Projekts.
Mit aussergewöhnlich grossen Ionisatoren wurden negativ geladene Partikel (Elektronen) erzeugt, was zu Wolkenbildung und Regenfällen führte. Voraussetzung war eine minimale Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent. Verteilt über 122 Sommertage wurden die Elektronenquellen insgesamt 74 mal aktiviert.
In der Folge ergossen sich über der Stadt Al Ain an 52 Tagen auch dann Regenfälle, wenn der lokale Wetterdienst weder Wolken noch Niederschlag angekündigt hatte. Mehr noch, der Regen war mehrfach von Hagel, Sturmwinden und heftigen Blitzen begleitet.
Das Projekt wurde vom Max Planck Institut für Metereologie überwacht. Solche Verfahren bieten weitläufige Zukunftsoptionen, beispielsweise die Möglichkeit, trockene Gebiete mit mehr Wasser zu versorgen und damit günstigere Bedingungen für landwirtschaftliche Projekte zu schaffen.
„Maybe this is the most important point for mankind”, wird etwa Professor Hartmut Grassl, ein früherer Max Planck Institutsdirektor zitiert.
Und wir Schweizer sind an vorderster Front daran beteiligt. Einmal mehr unter den Top Five; Wie in der Uhren-, Käse- oder Schokoladeproduktion.
Von Roger Federer ganz zu schweigen.
Heute bin ich auf einen interessanten Artikel in arabianbusiness.com gestossen. Lesenswert nicht nur wegen seiner aussergewöhnlichen Thematik, sondern auch, weil einige meiner Landsleute im wahrsten Sinne des Wortes ihre Hände im Spiel hatten und sich als erfolgreiche Wettermacher betätigten.
Im entsprechenden Artikel dreht sich alles um Regen und Sturm. Nicht im Wasserglas, sondern in der Wüste. Wissenschaftler der Schweizer Firma Meteo Systems International haben in den Monaten Juli und August des vergangenen Jahres, im Auftrag der Regierung von Abu Dhabi über 50 Gewitterstürme in Al Ain produziert. Dies geschah im Rahmen eines geheimen, elf Millionen US-Dollar teuren und vom Landesregenten Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan bewilligten, Projekts.
Mit aussergewöhnlich grossen Ionisatoren wurden negativ geladene Partikel (Elektronen) erzeugt, was zu Wolkenbildung und Regenfällen führte. Voraussetzung war eine minimale Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent. Verteilt über 122 Sommertage wurden die Elektronenquellen insgesamt 74 mal aktiviert.
In der Folge ergossen sich über der Stadt Al Ain an 52 Tagen auch dann Regenfälle, wenn der lokale Wetterdienst weder Wolken noch Niederschlag angekündigt hatte. Mehr noch, der Regen war mehrfach von Hagel, Sturmwinden und heftigen Blitzen begleitet.
Das Projekt wurde vom Max Planck Institut für Metereologie überwacht. Solche Verfahren bieten weitläufige Zukunftsoptionen, beispielsweise die Möglichkeit, trockene Gebiete mit mehr Wasser zu versorgen und damit günstigere Bedingungen für landwirtschaftliche Projekte zu schaffen.
„Maybe this is the most important point for mankind”, wird etwa Professor Hartmut Grassl, ein früherer Max Planck Institutsdirektor zitiert.
Und wir Schweizer sind an vorderster Front daran beteiligt. Einmal mehr unter den Top Five; Wie in der Uhren-, Käse- oder Schokoladeproduktion.
Von Roger Federer ganz zu schweigen.
Saturday, January 01, 2011
Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit
Silvesternacht oder Neujahrsmorgen. Eigentlich ist es dasselbe.
Die Uhr ist weniger missverständlich: sie zeigt 0330 Uhr. Im Fernsehen wird auf allen Kanälen zu lüpfigen Schlagern getanzt und geklatscht. Ich stehe am Fenster unserer Wohnung und blicke auf die ausgestorbene Strasse. Vereinzelte Lichterpaare nur huschen über den Asphalt. Die einen feiern noch, andere schlafen bereits.
Vor dreieinhalb Stunden wurde die Zukunft zur Gegenwart: Ab sofort reden wir bei unserer Rückkehr in die Schweiz nicht mehr vom “nächsten Jahr”, sondern von “diesem Jahr”, was gefühlsmässg zur Folge hat, dass der Auszug aus dem Wüstenland mehr als 24 Stunden nähergerückt ist.
Der erste und einzige Jahreswechsel, den wir in den Emiraten feiern, ist gleichzeitig der letzte. Ohne den Sohn, der im Berner Oberland ins neue Jahr rutscht. Unser Umzug lässt ihn eher unberührt. Er hat die Helvetisierung bereits hinter sich.
Die ältere Tochter setzt sich nach dem Nachtessen zu ihrem Freund ab, die andere bleibt hängen in den Fängen der Eltern. Der Inhalt der Champagnerflasche fordert uns dreien – insbesondere mir – alles ab. Die Rede ist von der Menge, nicht von der Qualität! Deshalb bin ich wohl noch wach. In mir kribbelt es gewaltig.
Ich stelle den Fernseher ab. Heutzutage bedarf dieser simple Vorgang mehrerer Fernbedienungen: Je eine für Satelliten- und Videoempfänger, die dritte für den TV-Apparat. Die Vernetzung ist ähnlich kompliziert wie beim Airbus. Aber davon mag ich jetzt nicht schreiben.
Ein letzter Blick noch aus dem Fenster. In zwölf Monaten wird sich die Landschaft hoffentlich weiss präsentieren.
Dann wird Abu Dhabi Vergangenheit sein…
Die Uhr ist weniger missverständlich: sie zeigt 0330 Uhr. Im Fernsehen wird auf allen Kanälen zu lüpfigen Schlagern getanzt und geklatscht. Ich stehe am Fenster unserer Wohnung und blicke auf die ausgestorbene Strasse. Vereinzelte Lichterpaare nur huschen über den Asphalt. Die einen feiern noch, andere schlafen bereits.
Vor dreieinhalb Stunden wurde die Zukunft zur Gegenwart: Ab sofort reden wir bei unserer Rückkehr in die Schweiz nicht mehr vom “nächsten Jahr”, sondern von “diesem Jahr”, was gefühlsmässg zur Folge hat, dass der Auszug aus dem Wüstenland mehr als 24 Stunden nähergerückt ist.
Der erste und einzige Jahreswechsel, den wir in den Emiraten feiern, ist gleichzeitig der letzte. Ohne den Sohn, der im Berner Oberland ins neue Jahr rutscht. Unser Umzug lässt ihn eher unberührt. Er hat die Helvetisierung bereits hinter sich.
Die ältere Tochter setzt sich nach dem Nachtessen zu ihrem Freund ab, die andere bleibt hängen in den Fängen der Eltern. Der Inhalt der Champagnerflasche fordert uns dreien – insbesondere mir – alles ab. Die Rede ist von der Menge, nicht von der Qualität! Deshalb bin ich wohl noch wach. In mir kribbelt es gewaltig.
Ich stelle den Fernseher ab. Heutzutage bedarf dieser simple Vorgang mehrerer Fernbedienungen: Je eine für Satelliten- und Videoempfänger, die dritte für den TV-Apparat. Die Vernetzung ist ähnlich kompliziert wie beim Airbus. Aber davon mag ich jetzt nicht schreiben.
Ein letzter Blick noch aus dem Fenster. In zwölf Monaten wird sich die Landschaft hoffentlich weiss präsentieren.
Dann wird Abu Dhabi Vergangenheit sein…
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