Saturday, December 04, 2010

"Über sieben Brücken musst du gehn...

... sieben dunkle Jahre überstehn“. So lautet der Titel eines Songs, mit dem zuerst die DDR-Band Karat, später der deutsche Rocker Peter Maffay ein erkleckliches Sümmchen eingespielt haben.

In Abu Dhabi sind wir mit den Brücken noch nicht ganz soweit. Doch es geht vorwärts. Am 25. November wurde die Sheik Zayed Bridge eröffnet! Gestaunt haben alle ein bisschen, geriet der Bau doch über lange Zeit arg ins Stocken und nahm letztlich insgesamt acht Jahre in Anspruch.
Die Daten der von der irakischen Architektin Zaha Hadid entworfenen Bogenbrücke sind deswegen nicht weniger eindrücklich: Über eine Länge von insgesamt 842 Metern verbinden zwei je vierspurigen Fahrbahnen die Inselstadt Abu Dhabi mit dem Festland. Kennzeichnend für das Werk sind steil ansteigende und abfallende S-Bögen über der eigentlichen Brücke, die den Verlauf der Sanddünen symbolisieren sollen.

Die Eröffnung war ursprünglich bereits auf 2006 geplant, doch finanzielle Querelen zwischen der Regierung als Auftraggeber und den Baufirmen behinderten die Arbeiten. Die Kosten beliefen sich nach diesen Projektverzögerungen auf insgesamt 270 Millionen US-Dollar. Neben der Maqta- und der Mussafah-Brigde bringt die neu eröffnete Konstruktion wertvolle Kapazitäten, speziell für Fahrten von der Stadt Abu Dhabi nach Dubai. Die zeitliche Einsparung dürfte bis gegen eine Viertelstunde betragen.
Das Gebilde ist imposant, besonders in der Nacht. Die grosszügig geschwungenen Bögen werden mit starken Schweinwerfern angestrahlt, die der Brückenkonstruktion dank ständig wechselnder Farbkombinationen einen bunten Schleier überziehen.

Durch die neue Verbindung ist die Fahrt von unserer Wohnung zum Etihad-Hauptsitz – und damit ins Flight Safety-Büro – wesentlich einfacher und kürzer geworden. Für den Weg zum Flughafen benutzen wir nach wie vor die Maqta-Bridge, die nur wenige Meter neben der neu eröffneten Sheik Zayed Brücke liegt.

Mit jedem Jahr, mit jedem neu erstellten Bauwerk rückt Abu Dhabi ein Stück näher an die Nachbar-Metropole Dubai. Der Bevölkerung vermittelt die Hauptstadt zunehmendes Grossstadt-Feeling. An der Corniche schiessen Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Sand. Neben dem Hotel Emirates Palace thronen die mächtigen Etihad-Türme, die ihrer Fertigstellung stetig näher rücken. Allen Unkenrufen zum Trotz dreht sich das Rad unweigerlich weiter. Und es bestehen keine Zweifel, dass die Qatar zugesprochene Fussball-WM 2022 der gesamten Region mittelfristig weiteren Aufwind garantieren wird.














3 comments:

Crowi said...

Also ich muss schon sagen:
Ob klein oder gross, lang oder kurz, modern oder antik, - ob sie einen Bach überbrücken; oder ein Meer:
Ich liebe Brücken!

Spuren im Wüstensand. Deren weiterer Verlauf scheint in den Sternen zu stehen.

Es versteht sich von selbst: Als Mitglied der "Fangemeinde" wäre ich hocherfreut, hinterliesse Captain Eppler weiterhin seine Blogspuren.

Schneespuren sind auch ganz schön...
Abdrücke- und Drucke, nicht unähnlich denjenigen z.B. des Yeti im tief verschneiten Himalaya;-)

Dide said...

"Schneespuren" - nicht schlecht. Leider liegt im Unterland sehr wenig Schnee. Was wiederum zur Folge hätte, dass meine Bloggeraktivität über Monate zu Erliegen käme...

Anonymous said...

...das mit dem Unterland hatte ich wohl nicht bedacht:
Wüstensand hingegen ist natürlich eine permanente / ganzjährige Veranstaltung...