Posted by Dide
So lautet der Titel eines Songs, mit dem Albert Hammond im Jahre 1972 die Hitparaden stürmte. Was aber hat das denn nun mit den V.A.E. zu tun…?
Nun, heute notieren wir Theorietag sieben und auf dem Programm standen vier Stunden „Performance“. Für aviatische Laien: Hinter diesem anglikanischen Begriff verbergen sich höchst komplexe Kalkulationssysteme, die nicht nur operationelle Grenzwerte, sondern auch optimierte Leistungs- und Gewichtsberechungen für sämtliche Flugphasen, im Besonderen aber für Start und Landung garantieren sollen. Die genannten Lektionen zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass Theorie orientierte Ingenieure Praxis orientierten Cockpitbesatzungen Grundlagen und Mechanismen anhand meist abstruser Fallbeispiele zu erörtern versuchen. Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer ist meist mässig. Wie übrigens auch die Prüfungsresultate.
Anders bei ETIHAD Airways. Der Instruktor, aus deutschen Landen stammend, vermochte auf eindrückliche und gut verständliche Weise das Interesse der Klasse zu wecken. Vielleicht lag es auch daran, dass alle Piloten der Airline in Bälde einen brandneuen Laptop – genannt „Skybook“ – mit einer „State of the art“ Performance-Software, die keine Wünsche offen lässt erhalten werden. Abgesehen davon sind sämtliche Manuals, wie auch die Airportcharts aller Flughäfen auf der Festplatte gespeichert. Vor Arbeitsbeginn ermöglicht eine Dockingstation ein Update, so dass sich zukünftig Handrevisionen erübrigen werden. So was macht natürlich schon mal neugierig.
Unbeantwortet bleibt indes die Frage nach der Korrelation des Hammond’schen Erfolgssongs mit der Stadt Abu Dhabi.
Nun, es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass die durchschnittlichen Tagestemperaturen auf der Arabischen Halbinsel etwas höher liegen als in der Schweiz. Im Sommer kann das Quecksilber gut und gerne die 50 Grad Marke übersteigen. Hohe Temperaturen beeinflussen jedoch die Performanceberechnungen massgeblich. Glücklicherweise konnte uns der Instruktor diesbezüglich aber beruhigen. Ein Gesetz besagt nämlich, dass bei Messungen über 50 Grad nicht mehr gearbeitet werden darf! Büros und Schulen stünden leer, ebenso wären Banken ausgestorben und Baustellen verwaist. Damit dieser logistisch eher ungünstige Fall nicht eintritt, wird zu einem einfachen Mittel gegriffen: Es werden keine höheren Temperaturen als 49 Grad gemeldet - so einfach ist das!
Womit bewiesen wäre: „It never gets hotter than 49° in Abu Dhabi“. Kein Regen in Kalifornien – keine Hitze in den V.A.E…
Monday, May 29, 2006
Friday, May 26, 2006
Die erste Woche
posted by Dide
Die erste Arbeitswoche ist um. Wie viele Banken und internationale Unternehmungen hat ETIHAD Airways das Wochenende auf Freitag und Samstag gelegt, während in Abu Dhabi ansonsten am Donnerstag und am Freitag geruht wird. Fünf Millionen Menschen leben in den Vereinigten Arabischen Emiraten, rund ein Drittel davon in der Hauptstadt Abu Dhabi. Lediglich 20 Prozent sind Einheimische, die so genannten „Expats“ überwiegen bei weitem. Das Emirat Abu Dhabi verfügt über enorme Erdölvorräte und fördert fünf Millionen Barrel pro Tag. Bei einem Preis von rund 60 US Dollar pro Barrel eine erkleckliche Ertragsquelle… Nur Saudi Arabien und Kuwait übertreffen diese Zahlen.
Es gefällt mir hier, die Eindrücke sind mehrheitlich positiv und mit ein wenig Flexibilität und Toleranz kommt man gut über die Runden. Unser Kurs findet in einem temporären Schulhaus statt, das erst kürzlich bezogen worden ist. Am neuen, imposanten Komplex wird bereits gebaut und er dürfte in etwa einem Jahr bezugsbereit sein. Die Ausbildungsrate ist beeindruckend. Pro Woche starten drei Kurse für Flight Attendants à je 15 Kandidatinnen oder Kandidaten, die auf der ganzen Welt rekrutiert werden. Die Kantine platzt aus allen Nähten, in den Gängen wird rege zirkuliert und diskutiert. Ein Sprachengewirr sondergleichen. Im Moment arbeiten in der Kabine 88 Nationalitäten, bei den Cockpitbesatzungen sind es „lediglich“ 40. Hier ist jeder und jede einheimisch und AusländerIn zugleich. ETIHAD beschäftigt zurzeit rund 1500 Flight Attendants – in einem Jahr werden es doppelt so viele sein…
Deutlich spürbar ist die Aufbruchstimmung bei ETIHAD Airways. Die Firma expandiert in hohem Rhythmus und hat hochgesteckte Ziele. Die Mitarbeiter sind motiviert. Die Airline fliegt seit 30 Monaten und das Streckennetz umfasst bereits ebenso viele Destinationen. Eine stolze Leistung!
Unser Schulbetrieb plätschert eher gemächlich dahin. Nicht Jeans und T-shirt sind angesagt, sondern Hemd und Kravatte. Die "Ditching"-Übung findet nicht im Hallenbad statt, sondern im Pool des Gulf Hotels. Und das am Vormittag um 0800 Uhr! Was sich allerdings bei Wasser- und Lufttemperaturen um 30° gut ertragen lässt...
Eine Stunde vor Arbeitsbeginn holt uns jeweils ein Extrabus beim Hotel ab. Die Fahrt im Morgenverkehr dauert ca. 30 Minuten. Nach der Ankunft begeben wir uns in die Kantine. Die Lektionen beginnen selten zum angesagten Zeitpunkt, da die Instruktoren sich ebenfalls Zeit beim Morgenkaffee lassen! A propos Instuktoren; auffallend ist die Tatsache, dass uns allein in der ersten Woche mindestens drei Lehrpersonen instruierten, die vorher bei „Emirates“ gearbeitet und später zur „Nachbar-Airline“ gewechselt haben. Die Qualität der einzelnen Lektionen variiert. Die Inhalte jedoch sind durchwegs überzeugend und es fällt auf, wie seriös und strukturiert die junge Fluggesellschaft die einzelnen Bereiche angeht. Dabei wird speziell nach 25-jährigem Wirken in der Fliegerei klar, dass oftmals verschiedene Wege nach Rom führen.
Sunday, May 21, 2006
Es geht los
Posted by Dide
Nach einer nicht ganz leichten Trennung von Haus, Herd und Familie am frühen Samstagmorgen habe ich mich zusammen mit Toni auf den Weg nach Genf gemacht. Upgrade bei unserem neuen Arbeitgeber ETIHAD Airways in die erste Klasse, entspannter Flug und pünktliche Ankunft in Abu Dhabi. Auch kleinere Probleme bei der Ausfassung des "Temporary Visum" konnten uns nicht daran hindern, nach der Hotelankunft sogleich die Schweizer Kollegen beim samstäglichen Sushi-Treffen in einem nahen Hotel zu besuchen. Diskussionsstoff war in Hülle und Fülle vorhanden.
Heute morgen um 0800 Uhr begann unser Einführungskurs. Das heisst, hätte er beginnen sollen. Das Pick-up im Hotel klappte nicht wie gewünscht und so verzögerte sich der Start schliesslich um rund zwei Stunden. Eigentlich haben wir den ganzen Tag nur Formulare ausgefüllt und Daten zusammen getragen: Wir, das sind drei Schweizer, ein Zyprer, ein Engländer und zwei Jordanier. Am Nachmittag Anprobe der Uniform, wobei der Schneider sich nicht zu schade war, ins Hotel zu kommen und dort Mass zu nehmen. Für eine Stunde am Pool (auf dem Dach des Hotels) hat's schliesslich auch noch gereicht, allerdings blätterten wir nicht im Konsalik sondern in der Fragensammlung für "Airlaw". Könnte spannender nicht sein....
Nach einer nicht ganz leichten Trennung von Haus, Herd und Familie am frühen Samstagmorgen habe ich mich zusammen mit Toni auf den Weg nach Genf gemacht. Upgrade bei unserem neuen Arbeitgeber ETIHAD Airways in die erste Klasse, entspannter Flug und pünktliche Ankunft in Abu Dhabi. Auch kleinere Probleme bei der Ausfassung des "Temporary Visum" konnten uns nicht daran hindern, nach der Hotelankunft sogleich die Schweizer Kollegen beim samstäglichen Sushi-Treffen in einem nahen Hotel zu besuchen. Diskussionsstoff war in Hülle und Fülle vorhanden.
Heute morgen um 0800 Uhr begann unser Einführungskurs. Das heisst, hätte er beginnen sollen. Das Pick-up im Hotel klappte nicht wie gewünscht und so verzögerte sich der Start schliesslich um rund zwei Stunden. Eigentlich haben wir den ganzen Tag nur Formulare ausgefüllt und Daten zusammen getragen: Wir, das sind drei Schweizer, ein Zyprer, ein Engländer und zwei Jordanier. Am Nachmittag Anprobe der Uniform, wobei der Schneider sich nicht zu schade war, ins Hotel zu kommen und dort Mass zu nehmen. Für eine Stunde am Pool (auf dem Dach des Hotels) hat's schliesslich auch noch gereicht, allerdings blätterten wir nicht im Konsalik sondern in der Fragensammlung für "Airlaw". Könnte spannender nicht sein....
Sunday, May 14, 2006
Der Countdown läuft...
posted by Dide:
Die letzte Woche in der Schweiz ist angebrochen. Am Samstag, dem 20. Mai, fliege ich nach Abu Dhabi. Noch sind die Koffer nicht vollständig gepackt, doch der verbleibende Freitag wird in erster Linie dazu genutzt, den Kleiderschrank zu leeren. Mitnehmen oder entsorgen - das dürfte dann die grosse Frage werden. Der Gepäckplatz ist beschränkt und die klimatischen Vorgaben im Mittleren Osten unterscheiden sich bekanntlich wesentlich von den hiesigen Verhältnissen.
Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, die letzten Tage im Lande ruhig anzugehen, doch leider ist noch vieles zu erledigen: Administration, Briefe, Mails, Telefonate und nicht wenige Blitzbesuche. Der VW Lupo ist auch noch nicht verkauft. Hat jemand Interesse??!! Gewisse Mühlen mahlen eben langsam, was übrigens in Abu Dhabi nicht besser sein soll, wie vertraute Quellen berichten.
Wednesday, May 10, 2006
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