Ein zweitägiger Ausflug ins nahe liegende Al Ain brachte etwas Abwechslung in die "Eid al fitr" Ferienwoche unserer Kinder. Eine erste Anfrage, wer sich denn für die Verfassung eines Blogeintrages melden würde, verhallte scheinbar ungehört in den endlosen Weiten des "Jebel Hafit". Auch mehrmaliges Nachhaken brachte kein Resultat. Erst als ich mich auf der Rückfahrt dazu hinreissen liess, die Klimaanlage unseres Autos auszuschalten und die Temperaturen in der Folge wüstenähnliche Werte erklommen, erklärte sich Nina im weitesten Sinne freiwillig bereit, einen Bericht zu schreiben. Ihr Beitrag sei hiermit herzlich verdankt...
"Hier in Abu Dhabi, einem sehr warmen Land, musste ich eine Jacke anziehen. Nicht in einem kalten Restaurant oder so, nein. Es war draussen. In der Eid Al Fitr Ferienwoche gingen wir nach Al Ain. Bis dorthin braucht man etwa anderthalb Stunden. In dieser Stadt ist es gleich warm wie in Abu Dhabi aber unser Hotel, Mercure, lag so hoch – nämlich auf 1185m – dass wir fast weggeblasen wurden. Wenn man zwischen diesen Felsen hinauf fährt kommt man sich vor wie beim Gotthard. Etwa 26° war es dort. Ich weiss für die Schweizer ist das vielleicht noch warm aber für uns ist es schon ein bisschen kälter. In Al Ain ist es 34° warm. Schon ein kleiner Unterschied. Dafür hatte man von dort oben eine hervorragende Aussicht! Man sah über die ganze Stadt. Der Pool war auch recht gross und hat drei Rutschbahnen. Nicht zu vergessen, es gab auch eine Pool Bar. Ob ihrs glaubt oder nicht ich nahm an dieser Bar eine heisse Schokolade. Das Wasser war nämlich sehr kalt und mit diesem Wind fühlte es sich noch viel kälter an. Weil es in der Anlage ein grosses Schachbrett gibt spielten Linda und ich noch eine Partie als wir aus dem Wasser kamen. Wir hatten zwei Zimmer bestehlt. Eins für die Männer und eins für uns, die Frauen. Am Abend gingen wir kurz auf die Aussichtsterrasse. Ein wunderschöner, unbeschreiblicher Ausblick hatte man von dort aus! Zwar blies es uns unsere schönen Frisuren durcheinander aber trotzdem war es atemberaubend. Später genossen wir das Buffet. Das Motto war Südafrikanischer Abend. Leckerer Salat, saftiges Fleisch und süsse Desserts. Jetzt waren wir wieder an dem Punkt, an dem ich das erste mal eine Jacke draussen in den Vereinigten Arabischen Emiraten anzog. Meine Mutter und ich spazierten danach ins Zimmer und schauten ein bisschen, was im Fernseher kam. Die anderen rauchten noch eine Shisha in einem kleinen aber gemütlichen arabischen Zelt hoch über den Lichtern von Al Ain.
Nächster Tag: Kamelmarkt
Am nächsten Tag nahmen wir ein leckeres Frühstück zu uns. Es gab viele leckere Sachen darunter auch Datteln, Spiegeleier, Müsli und noch warmes Brot. Später packten wir in unseren Zimmern alles zusammen und zogen gute Kleidung an für unser Ziel. Als wir bereit waren stopften wir alles in unser Auto und konnten den ganzen Berg – der grösste in den Emiraten – wieder hinunter fahren. Unten angekommen war es schon wieder 34°. Mithilfe des Stadtplanes konnten wir den Kamelmarkt finden. Sie verkauften gerade junge Dromedare die erst drei Tage jung sind. Wir durften sie streicheln und Fotos machen. Danach gingen wir zu einem riesigen Dromedar aus Saudi Arabien. Das Fell war sehr rau und wir durften es auch streicheln. Mein Bruder und ich trauten uns auch auf eines rauf zu sitzen. Auf dem Markt gab es auch Rennkamele. Wir spazierten noch ein bisschen bei den Kamelen vorbei. Als wir genug gesehen hatten und gehen wollten hätten wir fast noch Linda gegen 10 Kamele getauscht. Mein Vater versuchte mit dem Verkäufer zu handeln. Und was kam heraus? Er offerierte uns 20 Kamele. Was wir aber dann doch nicht machten. Dafür gingen wir in ein Museum. Im Museum konnte ich viele Bilder anschauen von den Seihks und ihren Familien. Als wir alles gesehen hatten wollten wir in ein Fort. Um dorthin zu kommen fuhren wir durch eine Oase.
Wir fragten einen Mann nach dem Weg. Wir fuhren und fuhren zwischen den Palmen hindurch und auf einmal waren wir wieder auf einer Strasse. Wir hatten also die ganze Oase durchquert. Meine Eltern sahen gerade noch einen Vasenstand. Sie kauften zwei von diesen schönen Vasen. Endlich hatten wir das Fort gefunden und bestaunten es. Gleich nebenan gab es ein Museum. Neben der Kasse sass ein Mann, der arabischen Kaffee und Datteln verkaufte. Wir probierten einen Schluck von diesem Kaffee. Er war etwas bitter. Für mich wie ein Kaffee ohne Zucker und ohne Milch. Mein Vater kaufte fünf Tickets für einen Rundgang im Museum. Es war sehr eindrücklich. Etwa um 5 Uhr Abends stiegen alle ganz erschöpft ins Auto und fuhren in Richtung Abu Dhabi. Dies waren zwei Tage aus unseren ersten Ferien in Abu Dhabi."
Friday, October 27, 2006
Monday, October 23, 2006
Herbstzeitlose
Ich sitze im Büro hinter meinem Laptop. Draussen scheint wie jeden Tag die Sonne. Man könnte sich in der Tat daran gewöhnen. Seit gestern ist der Ramadan zu Ende. Wenn das Fasten endet wird für drei Tage gefeiert. Diese Feier nennt man "Eid-Al-Fitr" (das Fest des Fastenbrechens). Geschenke werden vergeben, Freunde und Familie kommen zusammen und beten für ein großes Abendessen. In manchen Städten werden Feste veranstaltet, um das Ende des Ramadan zu zelebrieren. "Eid Mubarak" lautet der in diesen Tagen am meisten verwendete Ausspruch , was soviel bedeutet wie - "Alles Gute zum Fest Eid".
Die Kinder geniessen eine Woche Schulferien. Tim und Linda haben bei Freunden übernachtet, Franziska und Nina vergnügen sich am Pool. Ich stecke in den Vorbereitungen zu meinen beiden A340 Simulator-Sessions von Freitag und Sonntag. Alle festen oder feiern und ich soll lernen. Na ja – zum Glück darf ich heute Abend noch nach Kuwait und zurück fliegen. Da wird das Hirn ein wenig ausgelüftet...
Letzte Woche war ein München-Flug angesagt. Wir starteten hier in Abu Dhabi mitten in der Nacht und landeten in der Bayernmetropole am frühen Morgen: Es war noch dunkel, die Sicht betrug gerade mal 300 Meter und das Thermometer zeigte ein (1!) lumpiges Grad. Ob wohl der Zeiger festgefroren war? Automatische Landung und zum Standplatz rollen entlang der grünen Lichter. Eine gespenstisch wirkende Umgebung auf der Busfahrt ins nah gelegene Landshut, wo sich unser Hotel befindet. Obwohl ich müde bin, ist mir nicht ums Schlafen. Ich ziehe mich um, gehe in den Frühstücksraum und geniesse ein urchiges deutsches Buffet mit Eiern, Speck und frischen Semmeln.
Am Nachmittag – nach rund vier Stunden Schlaf – schlendere ich über die Brücke ins nahe Städtchen und bummle durch die Gassen. Renovierte Altstadthäuser in modernen Pastellfarben reihen sich aneinander. Sie vermitteln Geborgenheit und erinnern mich komischerweise an eine Kasperlitheaterbühne. Die Temperaturen sind zwar im Verlauf des Tages angestiegen, jedoch vermögen sie knapp an der 16 Grad-Marke zu kratzen. Die Luft ist frisch und satt, die Bäume haben ihre Farbe bereits gewechselt.
Es ist Herbst – und ich habe es bis zu diesem Moment nicht bemerkt!
Mit einem Schlag wird mir klar, wie wenig ich in Abu Dhabi vom Jahreszeitenwechsel mitbekomme. Wohl sind die Temperaturen kontinuierlich am sinken und die Tageshöchstwerte liegen nur noch bei rund 36 Grad. Auch die Abende und Nächte sind angenehmer, da die Luftfeuchtigkeit geringer ist. Doch es gibt keine Bäume, die ihre Farbe wechseln. Es gibt auch keine Passanten, die Handschuhe und Wollmützen tragen. Die Luft, die ich hier in Deutschland atme, verströmt einen starken und intensiven Herbstgeruch. Die Luft in Abu Dhabi ist dünn und geschmacklos. Auch das wird mir in diesem Moment bewusst.
Die Vorzeichen haben sich geändert. Während ich bis vor kurzem auf meinen Flügen jeweils die Kälte und den Nebel hinter mir gelassen habe, um mich am freundlichen Klima anderer Kontinente zu erfreuen, so geniesse ich jetzt umso mehr die dunkle und melancholische Stimmung des Herbstes in Europa. Genau wissend, dass ich mich in meiner neuen Heimat bald schon wieder wärmen kann. Dieses Erleben macht mir deutlich, wie schnell man sich auch an die schönen Dinge dieses Lebens gewöhnt. Und wie relativ doch die Wahrnehmung immer wieder ist.
Die Herbststimmung fasziniert übrigens nicht nur mich. Auch die Besatzung scheint beeindruckt und löchert mich mit ihren Fragen. Die „Crew members“ kommen aus Brasilien, Kenya, Weissrussland, Serbien, Tunesien, Indien, Marokko, Thailand und aus den Philippinen. In der Mehrzahl Länder, in denen selten Nebelschwaden die Herbststimmung trüben. Ach ja – da gibt es noch den jungen syrischen Copiloten, für den automatische Landungen bisher reine Theorie waren. Dafür kennt er sich beim Fasten aus. Doch er lässt Vernunft walten und reduziert die Fastentage auf die Zeit, in der er nicht fliegt. Dafür betet er im Cockpit. Nicht aber, ohne mich vorher um Erlaubnis zu bitten. Nachdem er sich genau vergewissert hat, in welcher Richtung Mekka liegt, beginnt er auf 41000 Fuss mit leiser Stimme sein Gebet. Dazwischen verneigt er sich immer wieder und legt seinen Kopf auf die Kante des kleinen Arbeitstisches vor seinem Sitz. Die Situation hat etwas Komisches, und Gleiches wäre in einem SWISS-Cockpit kaum denkbar. In meinem Kopfhörer vernehme ich Funksprüche mit arabischem Akzent. Wir befinden uns über Jordanien. „Salam aleikum.“ Sagt der eine. Eine andere Stimme entgegnet: „Wa aleikum salaam. Wa rahmatu allah.“
Die Kinder geniessen eine Woche Schulferien. Tim und Linda haben bei Freunden übernachtet, Franziska und Nina vergnügen sich am Pool. Ich stecke in den Vorbereitungen zu meinen beiden A340 Simulator-Sessions von Freitag und Sonntag. Alle festen oder feiern und ich soll lernen. Na ja – zum Glück darf ich heute Abend noch nach Kuwait und zurück fliegen. Da wird das Hirn ein wenig ausgelüftet...
Letzte Woche war ein München-Flug angesagt. Wir starteten hier in Abu Dhabi mitten in der Nacht und landeten in der Bayernmetropole am frühen Morgen: Es war noch dunkel, die Sicht betrug gerade mal 300 Meter und das Thermometer zeigte ein (1!) lumpiges Grad. Ob wohl der Zeiger festgefroren war? Automatische Landung und zum Standplatz rollen entlang der grünen Lichter. Eine gespenstisch wirkende Umgebung auf der Busfahrt ins nah gelegene Landshut, wo sich unser Hotel befindet. Obwohl ich müde bin, ist mir nicht ums Schlafen. Ich ziehe mich um, gehe in den Frühstücksraum und geniesse ein urchiges deutsches Buffet mit Eiern, Speck und frischen Semmeln.
Am Nachmittag – nach rund vier Stunden Schlaf – schlendere ich über die Brücke ins nahe Städtchen und bummle durch die Gassen. Renovierte Altstadthäuser in modernen Pastellfarben reihen sich aneinander. Sie vermitteln Geborgenheit und erinnern mich komischerweise an eine Kasperlitheaterbühne. Die Temperaturen sind zwar im Verlauf des Tages angestiegen, jedoch vermögen sie knapp an der 16 Grad-Marke zu kratzen. Die Luft ist frisch und satt, die Bäume haben ihre Farbe bereits gewechselt.
Es ist Herbst – und ich habe es bis zu diesem Moment nicht bemerkt!
Mit einem Schlag wird mir klar, wie wenig ich in Abu Dhabi vom Jahreszeitenwechsel mitbekomme. Wohl sind die Temperaturen kontinuierlich am sinken und die Tageshöchstwerte liegen nur noch bei rund 36 Grad. Auch die Abende und Nächte sind angenehmer, da die Luftfeuchtigkeit geringer ist. Doch es gibt keine Bäume, die ihre Farbe wechseln. Es gibt auch keine Passanten, die Handschuhe und Wollmützen tragen. Die Luft, die ich hier in Deutschland atme, verströmt einen starken und intensiven Herbstgeruch. Die Luft in Abu Dhabi ist dünn und geschmacklos. Auch das wird mir in diesem Moment bewusst.
Die Vorzeichen haben sich geändert. Während ich bis vor kurzem auf meinen Flügen jeweils die Kälte und den Nebel hinter mir gelassen habe, um mich am freundlichen Klima anderer Kontinente zu erfreuen, so geniesse ich jetzt umso mehr die dunkle und melancholische Stimmung des Herbstes in Europa. Genau wissend, dass ich mich in meiner neuen Heimat bald schon wieder wärmen kann. Dieses Erleben macht mir deutlich, wie schnell man sich auch an die schönen Dinge dieses Lebens gewöhnt. Und wie relativ doch die Wahrnehmung immer wieder ist.
Die Herbststimmung fasziniert übrigens nicht nur mich. Auch die Besatzung scheint beeindruckt und löchert mich mit ihren Fragen. Die „Crew members“ kommen aus Brasilien, Kenya, Weissrussland, Serbien, Tunesien, Indien, Marokko, Thailand und aus den Philippinen. In der Mehrzahl Länder, in denen selten Nebelschwaden die Herbststimmung trüben. Ach ja – da gibt es noch den jungen syrischen Copiloten, für den automatische Landungen bisher reine Theorie waren. Dafür kennt er sich beim Fasten aus. Doch er lässt Vernunft walten und reduziert die Fastentage auf die Zeit, in der er nicht fliegt. Dafür betet er im Cockpit. Nicht aber, ohne mich vorher um Erlaubnis zu bitten. Nachdem er sich genau vergewissert hat, in welcher Richtung Mekka liegt, beginnt er auf 41000 Fuss mit leiser Stimme sein Gebet. Dazwischen verneigt er sich immer wieder und legt seinen Kopf auf die Kante des kleinen Arbeitstisches vor seinem Sitz. Die Situation hat etwas Komisches, und Gleiches wäre in einem SWISS-Cockpit kaum denkbar. In meinem Kopfhörer vernehme ich Funksprüche mit arabischem Akzent. Wir befinden uns über Jordanien. „Salam aleikum.“ Sagt der eine. Eine andere Stimme entgegnet: „Wa aleikum salaam. Wa rahmatu allah.“
Saturday, October 14, 2006
Into the dunes
Man gönnt sich ja nichts. Und da während des Fastenmonats diverse Motoren mit gedrosselter Leistung laufen, stand uns der Sinn nach Abenteuer und Dünenritt. Den Bruder mit seinem Sohn zu Besuch, wurden wir bei der lokalen Agentur einer renommierten „Adventure-Organisation“ vorstellig und schrieben uns kurz entschlossen für einen abendlichen Trip im Sand ein. Denn noch reichen die eigenen „Skills“ nicht, um sich auf eigene Faust ins Sandmeer zu wagen.
Am späten Nachmittag wurden wir vom Fahrer abgeholt. Zu fünft füllten wir zusammen mit Latif – so hiess unser „Driver“ – knapp den geräumigen Wagen. Den einzigen freien Sitz nutzten wir zur Deponierung von Fotoapparaten und Wasserflaschen. Da Latif jedoch bereits zu Beginn der Fahrt erklärte, dass er am Fasten sei, hatten auch wir uns vor Sonnenuntergang nicht dafür, den eigenen Durst zu löschen.
Wir fuhren aus der Stadt in immer einsamere Gefilde. Schliesslich zweigte der Wagen ab zu einer kleinen Anhöhe, wo bereits drei weitere Geländecruiser mit ihren Passagieren auf uns warteten. Noch schnell Luft aus den Pneus abgelassen und dann konnte es losgehen. Um allfälligen Übelkeitsgefühlen vorzubeugen, steckten wir dem Nachwuchs einen Kaugummi in den Mund. Die vorsorglich mitgebrachten Plastiktüten blieben vorerst im Rucksack.
Dann ging der wilde Ritt durchs Sandmeer los. Der Ritt war nicht nur wild, er war zweifellos auch äussert eindrücklich. Sich die Dimensionen dieser Dünen vorzustellen ist das eine. Eine Fahrt durch dieses unwegsame Gelände selber mit zu erleben das andere. Mal stachen wir steil in den Himmel, dann wieder schossen wir kamikazegleich den Sandhügel hinunter. Wir drehten in den Dünen wie Rennfahrer in den Steilwandkurven von Indianapolis, schlitterten über steile Abhänge. Vollgas und Leerlauf. Mitunter schreckte Latif auch vor dem Gebrauch der Handbremse nicht zurück. Schatten und Licht. Die Sonne schien sich hinter den Sandhügeln zu verstecken, bevor sie plötzlich wieder an einer anderen Ecke auftauchte. Wohl hielt ich den Fotoapparat allzeit in meiner Hand bereit, doch das Schiessen eines Bildes erwies sich in Anbetracht des ruppigen und wenig antizipierbaren Fahrstils unseres Steuermanns als beinahe unmöglich. Zum Glück hielten die vier Wagen in regelmässigen Abständen an und boten auf diese Weise ihren Insassen die Gelegenheit, mit ruhiger Hand auf den Auslöser zu drücken. Vorausgesetzt das Zittern hatte bis dann nachgelassen. Dann wieder zog die zivilisierte Karawane schlingernd weiter, hielt kurz am Rande einer Kamelfarm inne, und genoss wenig später einen traumhaften Sonnenuntergang auf einer Dünenkuppe. Beinahe zu schön um wahr zu sein. Ein Naturschauspiel, wie es eine „Safari und Excursion Organisation“ besser nicht zu inszenieren in der Lage gewesen wäre. Der Kitsch tropfte förmlich in den trockenen Wüstensand und überzog die feinen Körner mit imaginärem Tau. Und kaum sassen wir wieder im Jeep war für Latif die Zeit gekommen, zwischen zwei Dünen das Fasten mit einigen Datteln und wenigen Schlücken Wasser zu brechen. Und weiter ging die rasante Fahrt.
A propos Essen. Das Abendmahl genossen wir in einem idyllischen Wüstencamp. Nach der obligaten Runde auf dem Rücken eines Kamels mit angeschlagener Bandscheibe. Dies zumindest musste aus den dumpfen und röchelnden Tönen geschlossen werden, die das arme Tier jeweils beim Aufladen neuer Passagiere von sich gab. Doch ein echter Wüstenreiter lässt sich nicht so leicht aus dem touristischen Gleichgewicht bringen, Höckerwackeln hin oder her. Das Grillfleisch mundete vorzüglich, ebenso wie die Datteln, der Salat, das im Humus getunkte Fladenbrot und der Reis. Und zum Schluss liessen wir uns alle erschöpft in die bereit gestellten Kissen fallen und pafften wie die Weltmeister an einer Sisha mit Apfelgeschmack. Jung und alt. Ein Stilleben der besonderen Art. Wie überhaupt der ganze Ausflug ein besonderes Erlebnis war. Auch wenn allenfalls die Vermutung aufkommen mag, dass unsere Schweizer Alpen vielleicht doch nicht das höchste aller Gefühle sind. Genausowenig wie Alpenrock und Jodelgesang. Ansonsten würden wir uns durch ein paar Sandhügel und arabische Klänge nicht dermassen beeindrucken lassen. Vielleicht bin ich aber ganz einfach ein Gewohnheitstier wie so viele andere auch, das sich der Faszination des Unbekannten nur schwer entziehen kann.
Die Plastiktüten haben wir übrigens nicht gebraucht. Wie auch immer. In der Wüste waren wir mit Sicherheit nicht zum letzten Mal...
Saturday, October 07, 2006
Happy Birthday
Premiere im Haus C3 im Al Qurm Compound: der erste Wüstengeburtstag. Nina die kleinste hat es uns allen vorgemacht. Man nehme einen grossen Zettel, schreibe möglichst viele Wünsche drauf, lasse sich nach Strich und Faden verwöhnen, blase Kerzen, verteile Kuchen und geniesse den Tag. Die originellen Glückwünsche der Klassenkollegen aus der Primarschule Stadel waren ein besonderes Highlight (http://schule-stadel.blogspot.com)!
Der Italiener hatte zwar - Ramadan sei dank - geschlossen. Doch auch das japanische Restaurant nur wenige Schritte daneben erwies sich als voller Erfolg. Tepanjaki wie zu Benihanas besten Zeiten. Mit einem Koch, der Eier jonglierte und Reisschüsseln herumschleuderte. Und der daneben so ehrlich war, uns immer wieder zuzuflüstern, dass er eigentlich gar kein echter Japaner sei sondern aus den Philippinen stamme. Aber, aber...
Das Essen hat trotzdem geschmeckt und die Messer-, Gabel- und Gewürzshow hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
Ach und übrigens; Nina hat jetzt auch eine Simkarte. Und ein Handy dazu, wenn auch eine Occasion aus dem Fundus der älteren Schwester!
Sie freut sich über SMS-Botschaften. Unter +971 50 323 1602...
11 Kerzen, das braucht Puste!
Der Italiener hatte zwar - Ramadan sei dank - geschlossen. Doch auch das japanische Restaurant nur wenige Schritte daneben erwies sich als voller Erfolg. Tepanjaki wie zu Benihanas besten Zeiten. Mit einem Koch, der Eier jonglierte und Reisschüsseln herumschleuderte. Und der daneben so ehrlich war, uns immer wieder zuzuflüstern, dass er eigentlich gar kein echter Japaner sei sondern aus den Philippinen stamme. Aber, aber...
Das Essen hat trotzdem geschmeckt und die Messer-, Gabel- und Gewürzshow hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
Ach und übrigens; Nina hat jetzt auch eine Simkarte. Und ein Handy dazu, wenn auch eine Occasion aus dem Fundus der älteren Schwester!
Sie freut sich über SMS-Botschaften. Unter +971 50 323 1602...
11 Kerzen, das braucht Puste!
Monday, October 02, 2006
Klassenfotos
Auf vielseitigen Wunsch publizieren wir an dieser Stelle die Klassenfotos unserer Kinder. Die Bilder können - zusammen mit diversen zusätzlichen Infos - direkt auf der Webside der Deutschen Schule www.dsad.org betrachtet werden. Ein Mausklick auf eines der Bilder bringt euch noch näher ans Geschehen.
Alle drei scheinen äusserst zufrieden in ihrer neuen Umgebung: Sie nehmen regelmässig feste Nahrung zu sich, erledigen ihre Hausaufgaben, sind tag- und nachtaktiv (letzteres vor allem...) und verabreden sich in zunehmendem Masse mit Gleichaltrigen und nicht immer Gleichgeschlechtlichen jeglicher Nationalität. "Sisha" ist - zumindest bei den beiden älteren - "in", die Eltern etwas mehr "out". Doch noch sind keine Schlaf raubenden Tendenzen auszumachen.
Linda legt Wert auf die Feststellung, dass auf ihrem Klassenfoto ein Junge (wegen Blinddarmoperation in der ersten Woche!) fehlt. Er sei hübsch und trage sein Haar ebenfalls lang. Als wenn es nicht schon genug männliche Achtklässler gäbe...
8. Klasse
5. Klasse
10. Klasse
Alle drei scheinen äusserst zufrieden in ihrer neuen Umgebung: Sie nehmen regelmässig feste Nahrung zu sich, erledigen ihre Hausaufgaben, sind tag- und nachtaktiv (letzteres vor allem...) und verabreden sich in zunehmendem Masse mit Gleichaltrigen und nicht immer Gleichgeschlechtlichen jeglicher Nationalität. "Sisha" ist - zumindest bei den beiden älteren - "in", die Eltern etwas mehr "out". Doch noch sind keine Schlaf raubenden Tendenzen auszumachen.
Linda legt Wert auf die Feststellung, dass auf ihrem Klassenfoto ein Junge (wegen Blinddarmoperation in der ersten Woche!) fehlt. Er sei hübsch und trage sein Haar ebenfalls lang. Als wenn es nicht schon genug männliche Achtklässler gäbe...
8. Klasse
5. Klasse
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